Die Welt besteht aus denen, die etwas in Gang setzen, denen, die zusehen, wie etwas geschieht, und denen, die fragen, was geschehen ist. Norman R. Augustine
Marie Curie trotze in einer denkbar unpraktischen Zeit für Frauen dem Problem, dass sie in ihrem Heimatland nicht studieren durfte und erhielt trotzdem zwei Nobelpreise.
Auch ihr restlicher Lebenslauf zeigt: Es wurde nicht unbedingt einfacher für sie. Zeit ihres Lebens musste sie sich mit Vorurteilen herumschlagen – sowohl im Hinblick auf ihr Geschlecht, als auch auf ihre Nationalität.
Wie stark müssen ihre Überzeugung und ihr Wille gewesen sein? Nur um ihrem Traum nachgehen zu können, investierte sie Jahre und ging Umwege.
Die meisten Menschen wollen vor allem eins: Es ruhig angehen. Viele haben vielleicht Pläne im Kopf. Die Probleme liegen dabei nicht selten in den Details vergraben: in der Umsetzung und noch viel wichtiger im Durchhaltevermögen.
Von nichts kommt eben auch nichts
I’m convinced that about half of what separates successful entrepreneurs from the non-successful ones is pure perseverance. Steve Jobs
Es ist leicht Träume zu haben. Aber – entgegen der oftmals gern verbreiteten Meinung – ist es harte Arbeit sie zu verwirklichen. Wir verbinden erfolgreiche Menschen oft nur mit dem was wir sehen und wünschen uns auch so ein glückliches, sorgloses Leben. Was wir dabei übersehen ist der Berg an Arbeit, der dahinter steckt.
Diese Wahrnehmung beeinflusst viele Dinge in unserem Leben – sogar unser Selbstbild!
Carol Dweck zeigt in ihrem Buch, wie unsere Einstellung dazu unser ganzes Leben beeinflussen kann. Dabei unterscheidet sie zwischen einem statischen und einem dynamischen Selbstbild. Menschen mit einer dynamischen Einstellung glauben, dass sie sich verbessern können und dass Fähigkeiten aus harter Arbeit bzw. Übung entstehen.
Menschen mit statischem Selbstbild hingegen glauben, dass sie mit ihren Fähigkeiten geboren werden und nicht viel beitragen können. Deshalb vermeiden sie Herausforderungen und entwickeln sich oft nicht weiter.
Um seine Träume also aktiv verfolgen zu können, ist es von Vorteil sich einen Mindset anzueignen, der von Wachstum und Veränderungsmöglichkeiten ausgeht.
Klar ist: Je nach Selbstbild wird auch das gelebte Leben ein anderes sein.
Versuchst du deine Träume zu verwirklichen, hast du es vielleicht mit Existenzängsten, Geldproblemen oder knapper Zeiteinteilung zu tun.
Dafür gibt es auch mehr Gestaltungsspielraum und Selbstverwirklichung. Seit Maslow wissen wir, dass Selbstverwirklichung maßgeblich zur Lebenszufriedenheit beiträgt.
In jedem Versagen liegt auch eine Möglichkeit
„Success is walking from failure to failure with no loss of enthusiasm.“ Winston Churchill
Die Entstehung unseres Selbstbildes hat auch viel mit der Angst vor dem Versagen zu tun. Wir alle wollen möglichst wenige Fehler machen. Wir wollen uns nicht blamieren. Wir tun viel um die Dinge perfekt erscheinen zu lassen.
Dabei täte es uns so gut zu scheitern.
Wer eher zu einem statischen Selbstbild neigt, hilft sich, indem er die Schuld abschiebt. Das Wetter hat nicht gepasst, die Prüfungsfragen waren so gemein und überhaupt kann der Professor keine anständigen Fragen formulieren.
Man beklagt sich und ist dann entmutigt. Wer jedoch ein dynamisches Selbstbild hat, sieht seinen Fehler als Weckruf an oder als Möglichkeit etwas Neues zu lernen.
Wie wir unsere Wahrnehmung für uns arbeiten lassen
Zu dieser Wahrnehmungsverzerrung trägt jedoch auch der sogenannte fundamentale Attributionsfehler bei.
Dieser beschreibt die grundlegende Tendenz des Menschen das Versagen eines anderen eher auf persönliche Faktoren zu schieben und nicht auf die Situation.
Wenn der Kollege beispielsweise seinen USB-Stick für die Präsentation zuhause vergisst, sind wir eher versucht zu glauben, dass er einfach so vergesslich oder vielleicht sogar nachlässig ist. Dass er in der Früh einfach verschlafen haben könnte, kommt uns so gar nicht in den Sinn.
Wir nützen diesen Effekt sogar für uns selber! Denn passiert uns ein Fehler, glauben wir eher an schlechte Umstände und nicht an unser eigenes Versagen.
Investiere in deine Fehler
Im Grunde ist es ganz einfach und genauso, wie bei den meisten anderen Dingen auch: Wir werden besser in den Dingen, mit denen wir bereits Erfahrungen gemacht haben. So ist es auch mit dem Scheitern.
Sind wir nicht gut darin, kann es passieren, dass wir uns einfach unserem Schicksal ergeben. Oder noch schlimmer: Den Fehler irgendwo anders suchen, nur um nicht an unserem Stolz kratzen zu müssen.
Nur wenn wir bereits Erfahrungen mit dem Scheitern haben, schaffen wir es auch, gut zu reagieren: Nämlich nicht aufzugeben.
Wenn wir etwas nicht schaffen, sind wir oft so schnell mit unseren Urteilen. Laufen zwei Prüfungen in einem knappen Zeitabstand hintereinander nicht gut, glauben wir bereits, uns ein neues Studienfach suchen zu müssen.
Niemand würde diese Feststellung als wissenschaftlich ansehen – trotzdem fällt es uns in manchen Momenten leicht zu glauben.
Ausdauer als Schlüssel zum Erfolg
Stephen Guise unterscheidet in seinem Buch zwischen zwei Arten von Fehlern: solche die sich auf unsere Leistung beziehen und solche die zufällig entstehen. Viel zu oft glauben wir an leistungsbezogene Fehler, also an solche die wir aufgrund unserer Leistung verbessern hätten können
Wie uns die Veröffentlichung von Harry Potter zeigt, stimmt das leider ganz und gar nicht.
Im Gegenteil – hätte die Autorin nicht an ihr Werk geglaubt, wäre der Welt einiges entgangen.
Deshalb ist der einzige Schlüssel hier nicht in die Falle zu tappen reine Ausdauer.
J.K. Rowlings Manuskript wurde 12 Mal abgelehnt, bevor es veröffentlicht wurde.
Jedes Mal wenn wir scheitern, lernen wir etwas und im besten Fall verstehen wir, dass es sich lohnt, es noch einmal zu versuchen. Dass es (oft) nicht an uns liegt, sondern an den Umständen.
Übernimm die Verantwortung – immer!
Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hunderprozentige Verantwortung für dein Tun übernimmst. Dante Alighieri
Die meisten Menschen wollen keine Verantwortung. Sie sind froh, wenn ihnen der Stress abgenommen wird. Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn plötzlich schlichtweg über unsere Köpfe hinweg entschieden wird.
Mehr Verantwortung ist auch mit mehr Aufwand verknüpft. Es liegt ja oft nicht daran, dass man nicht mehr möchte, sondern bloß nur, wenn es auch leicht zu bewerkstelligen ist.
Versuch zu verstehen, dass nur du selber für dein Leben verantwortlich bist.
Unheimlich, oder?
Im Endeffekt gibt es keine Sicherheit, kein Auffangnetz und keine Garantie.
In einer Welt, in der es im Prinzip nur in unseren Köpfen so etwas wie Sicherheit gibt, könntest du einfach das tun, was du schon immer wolltest.
Vielleicht würde dann auch keine Ausrede mehr zählen, kein verschwendeter Tag. Denn du hast es in der Hand.
Das Prinzip ist einfach: Werde nicht gelebt, sondern gestalte dein Leben aktiv. Dann musst du im Nachhinein auch sicher nicht fragen, was geschehen ist.
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